Der Tiroler Lebkuchenmann

Lebzelter Florian Kitzbichler, Niederndorf
Lebzelter Florian Kitzbichler, Niederndorf

Florian Kitzbichler entdeckte früh seine Leidenschaft für die Lebzelterei und produziert in Niederndorf das ganze Jahr über handgemachte Lebkuchen. Schon allein aus Gründen der Qualitätskontrolle knabbert der jüngste Lebzelter Österreichs auch selber gern an den süßen Köstlichkeiten. In einem Lebkuchenhaus wohnt er trotzdem nicht!

Jüngster Lebzelter Österreichs

Sein ehrsamer Beruf hat 500 Jahre auf dem Buckel, aber die Produkte liegen dennoch im Trend: Wenn Florian Kitzbichler die Brotbackstube des Niederndorfer „Bichlbäcks“ jeweils am Nachmittag zur Lebzelterei umfunktioniert, kann er sicher sein, dass seine Spezialitäten weg gehen wie warme Semmeln oder wie duftende Lebkuchen, denn darum handelt es sich: Florian Kitzbichler stellt bis zu zwanzig Sorten handgemachte Lebkuchen bzw. Lebzelten und Butter-Spekulatius her.

Schon als kleiner Bub stand Florian gern in der Bäckerei seines Vaters und auch Lebkuchen hatten es ihm von Kindheit an angetan. Er erlernte sein selten gewordenes Handwerk in einer Lebzelterei in St. Wolfgang im Salzkammergut und bis heute ist der 1999 geborene Niederndorfer der jüngste Lebzelter Österreichs. 2020 machte er sich selbstständig. Von Beginn war die Nachfrage nach seinen Qualitätsprodukten so groß, dass er sich auf die Lebzelterei spezialisieren kann.

Powernahrung Lebkuchen

Weihnachten ist zwar nach wie vor die Hauptsaison für Lebkuchen, aber längst werden sie nicht mehr nur zur Weihnachtszeit genascht. Sportlerinnen und Sportler schätzen Lebkuchen als Powernahrung und Energielieferanten, vor allem mit eingearbeiteten Früchten und Nüssen. Die Gewürze wiederum sind nicht nur verantwortlich für den ausgezeichneten Geschmack, sondern sorgen dafür, dass der Zucker nicht sofort in Fett umgewandelt wird. Wegen der langen Haltbarkeit wird Lebkuchen in der Vorratshaltung geschätzt. Damit diese tatsächlich garantiert ist, muss bei der Herstellung des Lebkuchens wie bei Florian alles auf höchste Qualität ausgerichtet sein, vor allem braucht es viel Honig.

Bei der Qualität seiner Lebkuchen geht Florian Kitzbichler keine Kompromisse ein. Für die Herstellung verwendet er hochwertige Produkte aus der Region, zum Beispiel Marmeladen und Blütenhonig.

Hochsensibler Lager-Teig

Ganz traditionell stellt Florian einen Lagerteig her, bestehend aus Weizenmehl, Roggenteig und viel Honig. Nach drei Monaten wird dieser weiterverarbeitet. Der Teig wäre auch noch darüber hinaus haltbar, aber er ist hochsensibel und eignet sich ausschließlich zur Verarbeitung mit der Hand. Heiß mag der Teig es zwar im Ofen, aber nicht bei der Verarbeitung, weshalb Florian bei hohen Sommertemperaturen lieber die Backstube schließt und sich neue Rezepte ausdenkt oder sich in der Verpackung betätigt. „Grundsätzlich muss vor allem die Qualität der Zutaten stimmen, sonst nützt auch das handwerkliche Geschick und die richtige Temperatur nichts“, erzählt Florian, während er den Teig auswalkt, Rechtecke schneidet und mit Mandeln und kandierten Kirschen dekoriert.

© Ines Entleitner / studio10.photos

Von Nikolaus bis Wolfgang Amadeus

In diesem Fall entsteht ein konventioneller Lebkuchen, der gut in den Nikolaussack passt, aber Florian hat auch ganz spezielle Lebkuchensorten im Programm. Sehr beliebt sind zum Beispiel der erfrischende Pfefferminzlebkuchen und der Mozart-Lebkuchen mit seiner Füllung aus Pistazienmarzipan und einer feinen Schicht aus Nougat und Nüssen. Florian produziert auch einen hundertprozentig veganen Lebkuchen, der statt mit Honig mit Zuckerrübensirup hergestellt wird, sowie Lebkuchenherzen mit süßer Inschrift. Nur Lebkuchenhäuser fertigt er wegen des großen Aufwands nicht an, auf Anfrage liefert er allerdings in höherer Auflage die Bauteile zum Selberbasteln, was manchmal bei Firmenbestellungen der Fall ist.

Beim Backen geht es um Sekunden. Der Moment, in dem der Lebzelten aus dem Rohr genommen wird, muss exakt stimmen. Sonst wird er hart.

Florian Kitzbichler

© Ines Entleitner / studio10.photos

Handgemacht nach hauseigenen Rezepten

Florian stellt alle Lebkuchen nach hauseigenen Rezepten selbst her. Eine Mitarbeiterin arbeitet in der Verpackung und auch die Familie hilft dabei fleißig mit. Sie haben alle Hände voll zu tun, wenn die Hochsaison heran dräut, denn mittlerweile liefert Florian seine Produkte bereits österreichweit aus.

Florian kann also gut von seinem Metier leben und Lebkuchen ist auch ein ganz besonderes Lebensmittel, aber von „Leben“ oder „Laben“ leitet sich der Name dennoch nicht ab. Vermutlich entstand der Begriff aus dem lateinischen Wort „libum“, was so viel wie Fladen, Opferkuchen oder Flachkuchen bedeutet. In Österreich und Süddeutschland nannte man die flachen Kuchen Zelten, daher also der Name Lebzelten. Wie auch immer sie genannt werden – die Produkte aus Florians Lebzelterei schmecken einfach köstlich!

zur betriebsinformation

Jüngste Lebzelterei Kitzbichler

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