Ein beerenstarkes Duo
Vor etwa zwanzig Jahren legten Florian und Naomi Hechenblaikner in Reith im Alpbachtal ihre erste Obstplantage an. Seither gedeihen nicht nur ihre Bäume und Beerensträucher, sondern auch ihre fruchtbringenden partnerschaftlichen Kooperationen: Florian kümmert sich um den Obstbau, Naomi um die Herstellung der köstlichen Produkte.
Kirschen, Beeren, Erdbeeren, Marillen
Angefangen hat alles im Jahr 2007 mit 700 Kirschbäumen. Doch eigentlich begann die Geschichte von Floberry schon früher: Florian Hechenblaikner träumte von einer kleinen Obstplantage für den Eigenbedarf rund ums Haus. Als er gemeinsam mit seiner Frau Naomi einen Bauernhof in Reith im Alpbachtal pachtete, war der richtige Moment gekommen, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Beide stammen aus Obstbaufamilien und bringen wertvolle Erfahrung mit – also blieb es nicht bei der kleinen Idee. Stattdessen bepflanzten sie rund fünf Hektar Land mit Kirschbäumen und verschiedenen Beerensträuchern: Himbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren und Aronia. Auch ein Erdbeerfeld in Strass im Zillertal entstand. Bereits ein Jahr später konnten sie die ersten Früchte ernten und fühlten sich in ihrem Lebensplan bestärkt. Über die Jahre weiteten sie Produktion und Pflanzungen weiter aus, 2017 kamen auch noch rund 500 Marillenbäume dazu.
Vitaminreiches Eis und Beeren-Ketchup
So herrlich die Früchte frisch vom Baum oder Strauch schmecken – so kommen dennoch viele ins Töpfchen statt ins Kröpfchen: Die gebürtige Holländerin Naomi verarbeitet sie zu Marmeladen, Säften, Sirupen, Chutneys und Eis! Das Milcheis wird aus frischen Früchten und Heumilch in Reith im Alpbachtal hergestellt, das Sorbet kommt ohne Milch aus. Eine besondere Spezialität ist auch Naomis Beeren-Ketchup, komponiert aus Floberry-Früchten und speziellen Gewürzen. Es passt besonders gut zu gegrilltem Fleisch, Kartoffeln und Gemüse. Für alle Produkte gilt: Viel Frucht, wenig Zucker!
Ich versuche immer neue Mischungen bei Marmeladen und Chutneys. Im Herbst zum Beispiel mit Früchten und Lebkuchen, im Frühling mit Zitronengras. Da kommt allerhand Überraschendes heraus und es schmeckt sehr gut.
Die Früchte brauchen Schutz
Auf das süße Obst haben es natürlich auch Schädlinge abgesehen, aber Florian und Naomi behandeln ihre Früchte nicht mit chemischen Spritzmitteln. Deshalb setzen sie seit einigen Jahren auf EM (effektive Mikroorganismen) und haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Auf eine Bio-Zertifikation verzichten sie, da der bürokratische Aufwand für sie viel zu hoch ist.
Gegen Wetterkapriolen und zu viel Regen schützen Folien und Folientunnels. Die Marillen, die auf einem Steilhang wachsen, können damit allerdings nicht überzogen werden. Da hilft nur genaue Wetterbeobachtung. Kündigt sich Nachtfrost an, lässt man in Kübeln zwischen den Bäumen kleine Feuer brennen, die ein Frieren der Blüten verhindern.
Ein Lieblingsobst haben wir nicht. Wir freuen uns, wenn als erstes die Erdbeeren reifen und danach freuen wir uns auf die Kirschen, die Heidelbeeren, die Himbeeren usw. Wir naschen uns vitaminreich durch den Sommer.
Sommer-Ernte und Winter-Küche
Im Sommer wird geerntet, da gibt es für Florian, Naomi und ihre Helfer:innen alle Hände voll zu tun, denn die Früchte warten nicht mit dem Reifen. Es bleibt also oft wenig Zeit für die Verarbeitung, deshalb wird ein Teil der Früchte eingefroren. Im Winter geht es in der Küche dann so richtig rund. Da sprudelt die Marmelade in den Töpfen, da mischt sich mehrerlei Obst zu herrlichen Chutneys und die Früchte geben herrliche Säfte frei. Zwischendurch wollen Kund:innen beliefert werden. So ist man bei Floberry das ganze Jahr intensiv beschäftigt. „Ein durchaus fordernder Job“, wie Florian und Naomi finden, „aber auch ein paradiesischer!“
floberry
St. Gertraudi 34a, 6235 Reith im Alpbachtal