Bäckerei-Lehre: Ausbildung zu einem der schönsten und wichtigsten Brotberufe
Nicht immer nur kleine Brötchen backen, sondern eine große Auswahl an Sorten produzieren und vielleicht auch selbst einmal mit Teigen und Formen experimentieren, aber vor allem: Die Menschen mit täglichem Brot versorgen. Bäcker:innen wissen um den unverzichtbaren Wert ihres Berufs. Lehrling Jakob schildert im Berufsreise-Video, was ihm besonders gut am Bäckerberuf gefällt.
Tägliches und verträgliches Brot
Das „tägliche Brot“ präsentiert sich in den Handelsregalen so vielfältig wie nie zuvor. Es ist nicht einfach nur dunkel oder hell, sondern bietet durch unterschiedliche Zutaten, Teige und Herstellungsverfahren mit Rücksicht auf die Verträglichkeit eine enorme Auswahl für jeden Geschmack. Weizenbrot, Roggenbrot, Dinkelbrot, Mischbrot, Vollkornbrot, Baguette, Steinofenbrot, Pumpernickel, Semmeln, Brezen und viele weitere Sorten Kleingebäck sowie Mehlspeisen sind nur ein Teil des riesigen Sortiments, die Bäcker:innen täglich in ihren Backstuben herstellen. Sie tun das mit großer Sorgfalt - mit „Laib und Seele“ könnte man sagen. Und das aus gutem Grund: Wie Lehrling Jakob im Berufsreise-Video anspricht, ist es sehr befriedigend, mit relativ einfachen Zutaten wertvolle Lebensmittel zu schaffen, die (fast) alle Menschen mögen und brauchen.
Handarbeit nach Maß
Der Beruf des Bäckers /der Bäckerin ist in den meisten Fällen mehr als nur ein Handwerk und hat eine lange Tradition. Aber der Beruf hat sich im Laufe der Zeit gewandelt. Bäcker:innen hantieren nicht nur mit Teig, sondern auch mit assistierenden Maschinen und Backgeräten. Vollelektronische, hochpräzise Öfen, leistungsstarke Knetmaschinen und Mischcomputer ermöglichen bei fachgerechter Bedienung eine Steigerung der Produktivität und sorgen für gleichbleibende Qualität der Backwaren. In einer funktionalen Backstube geht alles effizient von der Hand – aber viele Arbeitsschritte werden auch noch direkt von Hand gemacht. In vielen nachhaltig ausgerichteten Bäckereien werden Salzstangerln gerollt, Kipferln und Brezen geformt, Zöpfe geflochten, Laibe gewirkt und in Form gebracht. Das ist mitunter anstrengende Arbeit, aber das Handwerk lohnt sich, denn dadurch bekommen die Bäcker:innen ein gutes Gespür dafür, wann der Teig bereit ist für die Weiterverarbeitung.
Angemessene Ruhezeiten
Die Grundzutaten für gutes Brot sind: Mehl, Wasser, Salz, Sauerteig oder Hefe. Und Zeit! Ein wohlschmeckendes und verträgliches Brot muss im Teigzustand ausgiebig ruhen. Deshalb arbeiten viele qualitätsbewusste Bäckereien mit Langzeitführung. Dadurch braucht man weniger Hefe und das Brot wird bekömmlich und bleibt länger frisch.
Auch die Bäcker:innen, die oft schon lange vor Tagesanbruch ihre Arbeit beginnen, brauchen angemessene Ruhezeiten, um frisch zu bleiben. Viele arbeiten nachts oder im Schichtdienst und ruhen untertags oder gehen früh zu Bett. An diesen Arbeits- und Freizeitrhythmus müssen sich manche Lehrlinge erst gewöhnen.
Ausbildung und Arbeit
Die Ausbildung zum Bäcker / zur Bäckerin erfolgt im Lehrberuf Bäckerei. Sie dauert meistens drei Jahre und endet mit der Lehrabschlussprüfung. Es handelt sich um eine duale Ausbildung mit theoretischen Grundlagen in der Berufsschule und dem Erlernen von praktischen Fertigkeiten im Betrieb. Parallel zur Lehre können Lehrlinge auch die Matura absolvieren.
Bäcker:innen arbeiten meistens gemeinsam im Team und sind in den Backstuben kleiner und mittlerer gewerblicher Bäckereien oder in Produktionshallen von Großbetrieben der Brot- und Backwarenindustrie tätig. In kleineren Bäckereien haben sie oft direkten Kontakt mit den Kund:innen, was vor allem den Kommunikationsfreudigen unter ihnen gefällt.