Manche mögen's heiß
Viele lieben es direkt frisch vom Backofen. Die Chefin, Ursula Moschen, meint, es entfalte am dritten Tag den besten Geschmack: Sauerteigbrot – ein Star unter den Broten, was Nährwert und Haltbarkeit betrifft. Ursula führt mit ihrem Bruder Klaus die Bäckerei Moschen mit drei Standorten in Innsbruck. Sie vereinen Back- und Konditorkunst.
Sauerteigbrot powered by Moschen
Das Sauerteigbrot gilt als das Aushängeschild der Bäckerei Moschen. Aus 80 % Roggen- und 20 % Weizenmehl bestehend durchläuft der Teig eine dreistufige Produktion (Langzeitführung), die 24 Stunden dauert, bevor der Teig gebacken wird. Vorteil dieses Prozesses ohne Zugabe von Hefe ist die Verträglichkeit für den Körper. Der Teig hat Zeit zu reifen und baut schwerer verdauliche Stoffe besser ab – mit klaren Vorteilen in Geschmack und längerer Haltbarkeit.
Mit einem Laib Sauerteig hat eine Familie eine ganze Woche lang frisches Brot.
„Brot ist nicht nur genießbar, solange es warm ist“, erklärt Ursula Moschen. „Die Menschen haben verlernt, dass ein Wecken Brot an Finesse gewinnt, wenn es länger liegt“, so die Unternehmerin, für die ihr Sauerteigbrot genau am dritten Tag den optimalen Geschmack entwickelt. „Die Aromastoffe wandern von der Kruste in die Krume und entfalten dann die volle Wirkung.“
Ohne Tiefkühlschiene – jeden Tag frisch – das kennzeichnet Moschen-Brot!
Frisch zu produzieren – sprich auf billigere Tiefkühlteiglinge zu verzichten – bedeutet, nicht jeden Tag das ganze Sortiment anzubieten. Täglich frisches Brot erfordert vom Backteam einen noch früheren Arbeitsbeginn als üblich – der erste Mitarbeiter startet mit dem Teigmischen um 21 Uhr. Zwei Stunden später kommen die restlichen Bäcker, deren Arbeitsnacht erst im Morgengrauen mit dem Aufsperren der Filialen endet. Stammkund:innen wissen:
- Montag: Pizzateig
- Mittwoch: 100 % – Vollkornbrot
- Freitag: Buchteln
und sie lieben es…
Klaus Moschen macht vieles händisch, das in Großbäckereien Maschinen erledigen. Handverarbeitung macht die Teige weicher, das Brot entsprechend saftiger.
Mit den Jahren kommt die Expertise und der Blick für Teigreife und -beschaffenheit, abhängig von Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit.
Wie Tag und Nacht – und wie für einander gemacht
Klaus erlernte den Beruf des Bäckers und Konditors von der Pike auf. Ursula – studierte Dolmetscherin und Übersetzerin – wechselte aus der Bank in die elterliche Bäckerei. Beide konnten sich nicht vorstellen, dass es den Betrieb nicht mehr gibt, nachdem ihre Eltern zur Übergabe bereit waren, und übernahmen Verantwortung. Die unterschiedlichen Talente und Persönlichkeiten der Geschwister befruchten sich und ließen sie mit der Zeit zusammenwachsen. Neue Produkte konzipieren beide gemeinsam.
Klausi’s Powerbrot
Klaus Moschen weiß, was Sportler:innen brauchen, um Leistung abzurufen. Der fitness- und körperbewusste Bäcker ersetzt in seinem nach ihm benannten Dinkelbrot Wasser durch Buttermilch und Molke und erhöht damit den Eiweißanteil. Leinsamen und Sesam liefern wichtige Ballaststoffe und die Haferflocken senken die Cholesterine.
Bäckerei Moschen