Palmbrezen: Süßer Vorgeschmack aufs Osterfest

Es geht hoch her in den Backstuben Tirols. Neben allerlei Ostergebäck sind es derzeit vor allem die Palmbrezeln, die die Bäcker:innen des Landes zur Höchstform auflaufen lassen. Es wird Teig geknetet, zu gleichmäßig zu länglichen Strängen ausgerollt und mit schneller Hand in die bekannte Form gewunden. Frisch aus dem Ofen dienen die weißen Brezen landauf, landab als köstliches Schmuckstück tausender Palmbuschen und Palmlatten.

Dem vorösterlichen Brauch geht eine lange Tradition voraus. Nach dem neuen Testament winkten die jubelnden Volksmengen Jesus Christus mit Palmwedeln und Ölzweigen zu, als er auf einem Esel reitend zum Passahfest in die Stadt Jerusalem einzog. Die katholische Kirche feiert diesen Tag mit Palmweihe und Palmprozession vor dem Gottesdienst am Sonntag vor Ostern. Gleichzeitig wird mit dem Palmsonntag die Karwoche eingeläutet. Besonders Kinder und junge Erwachsene führen zur Palmsonntagsprozession selbst gebundene Sträuße und Palmlatten mit. Während Mädchen und Frauen kunstvoll gestaltete Buschen in ihren Händen halten, entsteht bei männlichen Kirchgängern nicht selten ein spielerischer Wettstreit darüber, welcher Bursch wohl die höchste - und damit oft auch schwerste – Palmlatte durchs Dorf balanciert.

© Agentur Polak
Symbolträchtiger Palmbuschen

Beim Binden der Sträuße und Latten wird hierzulande gern auf die pelzig-weichen Palmkätzchen als alpines Pendant zu den Palmzweigen zurückgegriffen. Sie stehen als Zeichen für Auferstehung und Neubeginn. Je nach Region variierend, zieren die Buschen außerdem das Heidekraut Erika, Ölzweige, “Kranewitten” (= Wacholderbeerstauden) und Buchs-Büschel. Der Palmbuschen wird wahlweise als Strauß gebunden oder mit Draht auf langen Stangen, den Palmlatten, befestigt. Neben Krepppapier, bunten Bändern und Palmäpfeln zieren die leicht süßen Palmbrezen als kleiner österlicher Vorgeschmack die Gebinde. Aus Hefeteig gefertigt, erfreuen sie ihre ”Besitzer” als köstliche Wegzehrung vom Kirchgang zurück nach Hause oder als Beigabe zur Jause mit der ganzen Familie.

Glücksbringer

Dem Glauben nach dürfen alle Palmbrezen genüsslich verspeist werden. Die Palmbuschen und –latten sollten jedoch aufbewahrt werden und dadurch die Familie das ganze Jahr über vor Unheil bewahren. In alten Bauernhäusern lagern sie oft im Herrgottswinkel oder am Dachboden bis zum nächsten Aschermittwoch. Anschließend werden die Buschen verbrannt. Mit der entstandenen Asche zeichnet man sich ein kraftspendendes und reinigendes Kreuz auf die Stirn und bereitet sich gedanklich auf das kommende Fest der Auferstehung vor.

© Agentur Polak
Palmbrezel-Rezept:

(Zutaten für ca. 16 Stück)

30 dag Mehl (glatt)

5 dag Zucker / etwas Vanillezucker

7 ½ dag Butter

1/8 l lauwarme Milch

1 Ei

1 ½ dag Germ (oder ½ Päckchen Trockengerm)

1 Prise Salz

Zubereitung: Alle Zutaten zu einem glatten Teig kneten. 16 Kugeln formen und diese zu gleichmäßigen Strängen ausrollen. Anschließend Brezen daraus formen. Die fertigen Gebilde mit Milch und Ei bestreichen und für ca. ¼ Stunde bei 180°C im Ofen backen.

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