Wie das Stiel-Eis nach Tirol kam
„Paletas“, das handgemachte Eis am Stiel auf den Straßen Mexicos, inspirierte Laura Mesmer: Warum gibt es dieses gefrorene Urlaubsgefühl nicht auch zuhause? Nach ihrer Reise kaufte die Innsbruckerin eine Schockfrostmaschine und startete das kühle Experiment.
Alpine Eiskönigin
Von Jänner bis Oktober laufen in der ehemaligen Metzgerei in Thaur die Eismaschinen heiß. Marillen, Zuckerwasser und Naturjoghurt erhitzt die junge Unternehmerin in einem riesigen Kochtopf. Das Fruchtgemisch kippt sie gekonnt in die typischen Stieleis-Formen. Fehlen nur noch die Holzstäbchen, gebrandet mit dem „Hitzefrei“-Logo. Und ab in den Schockfroster.
Mit Google-Recherchen und Tutorials hat Laura gelernt, was sie für die Eis am Stiel-Produktion braucht:
- Früchte (am liebsten aus Tirol)
- Wasser und Zucker (so wenig wie möglich)
- Eine Schockfrostmaschine (muss nicht neu sein)
- Holzstiele und Verpackung (nicht aus Plastik, sondern kompostierbarer Cellulose)
Beim Anrühren, Abfüllen, Verpacken und Ausliefern helfen die beiden Mitarbeiter:innen Damian und Anna. Anders, als bei der Gründung 2017. Damals war die Eisproduzentin auf sich allein gestellt. Denn niemand glaubte wirklich an ihre Vision vom regionalen Eis am Stiel. „Alle haben mich belächelt. Ich hab’s trotzdem versucht“, lacht Laura.
Genial regional
Mit Früchten aus der Region und recycelbarer Verpackung möchte die Innsbruckerin eine Alternative zum Industrie-Eis bieten.
Ich probiere laufend neue Kreationen aus und merke, welche gut ankommen.
Marille-Joghurt, Schokolade, Himbeer-Cheesecake, Erdbeere und Gurke-Zitrone sind die Sorten, die den TirolerInnen schmecken.
Eis mit kleinen Makeln landet nicht im Müll, sondern in einem „To Good To Go“ Sackerl. Damit kämpft Laura gegen Lebensmittelverschwendung.
Frucht statt Zucker
Der größte Unterschied zu namhaften Stieleis-Marken ist der hohe Anteil an Erdbeeren, Himbeeren, Marillen oder Kakao. Viel Zucker ist also nicht nötig für einen intensiven Fruchtgeschmack.
Die Zutatenliste überzeugt: Keine Konservierungsstoffe, künstliche Farbstoffe oder Aromen. Dafür umso mehr Früchte.
Laura empfiehlt ihre Eis-Kreationen als gesündere Alternative. „Eis bleibt Eis. Aber es ist ein gutes Gefühl, wenn man weiß, was drin ist“, betont sie.
Hitzefrei in Tirols Eistruhen
Mit diesen süßen Argumenten punktet das handgemachte Eis am Stiel bei jungen, ernährungsbewussten Konsument:innen. Inzwischen zählen Gastronomen und der Handel zu Lauras Hauptabnehmerinnen. Auch in allen größeren Mpreis-Filialen findet man die eiskalte Tiroler Spezialität.
Hitzefrei – Eis am Stiel
Moosgasse 2, 6065 Thaur
info@stieleis-hitzefrei.at
www.stieleis-hitzefrei.at
Das Eis ist an folgenden Standorten erhältlich: Zur Karte