Die keineswegs trockene Geschichte des Tiroler Dry Gin
Gin-Sorten gäbe es schon zu viele, meinten Familie und Freunde. Aber unseren gibt es noch nicht, dachten sich die beiden leidenschaftlichen Brenner und Edelbrandsommeliers Lisa-Maria Holzmann und Michael Flunger. Sie machten sich ans Werk und errangen nach einem Jahr Entwicklungszeit mit ihrem Dry Gin Goldmedaillen beim International Spirits Award. Bei der Falstaff Spirits Trophy wurde ihr Gin mit unfassbaren 94 Punkten bewertet und ist damit ex aequo Sieger der Kategorie Dry Gin (ohne Zuckerzusatz, ohne künstliches Aroma).
Spirituosen mit Stil
Der große Gatsby, ein Mann mit Stil, trank Gin, vermutlich weil sein Schöpfer F. Scott Fitzgerald es auch gerne tat, genauso wie der Literaturnobelpreisträger Ernest Hemingway. Der Pulitzer-Preisträger Tennessee Williams verewigte immer wieder den Gin Fizz in seinen Werken und meinte launisch: „Ich trinke nie etwas Härteres als Gin zum Frühstück.“ Was aber hat Lisa-Maria Holzmann und Michael Flunger dazu inspiriert, Gin zu brennen und ihre eigene Gin-Story zu gestalten? Vor allem der Glaube daran, dass das letzte Kapitel bei der Entwicklung von Gin noch nicht geschrieben ist!
Harmonische Komposition
Nicht nur bei ihren Bränden und Spirituosen, sondern auch privat ist die Komposition bei Lisa-Maria und Michael wunderbar abgestimmt: Beide sind leidenschaftliche Brenner und Edelbrandsommeliers und lernten sich bei einer Verkostung kennen. Michael betreibt nebenberuflich eine Brennerei in Mötz, Lisa-Maria lenkt die Geschicke des Glaserhofs in Gnadenwald – ein moderner Bauernhof mit großem Veranstaltungslokal und Brennerei.
Zusammen gründeten sie 2020 das Label „Wildwerk7“. Als ein befreundetes Paar sich von ihnen eine Hochzeits-Edition Gin wünschte, war ihr Ehrgeiz geweckt. Sie tüftelten ein Jahr lang am Rezept und heraus kam ein Gin, den ein Experte wie folgt beschreibt: „Ein richtig guter Gin klassischer Machart, der sich auf die wichtigen Dinge konzentriert, statt sich in überflüssigen Details zu verlieren. Die ISW-Goldmedaille wundert mich kein bisschen – so ein Gin sticht ohne Mühe aus einer Menge anderer Gins heraus.“ (schlimmerdurst.net)
Wacholder und zehn weitere Botanicals
Mit welchen formidablen Rezepten Lisa-Maria und Michael so spektakulär am Spirituosen-Weltmarkt mitmischen? (Auch ihr brandneuer Wermut erhielt bei Falstaff im ersten Anlauf 88 Punkte). Für den Gin gilt: Kristallklares Alpenwasser und Getreide bilden die Basis. Unter den Gewürzen betören vor allem Wacholder, Angelikawurzel und Süßholz die Geruchs- und Geschmacksnerven. Der Rest bleibt Geheimnis, aber so viel sei verraten: Insgesamt finden 11 Botanicals den Weg in den Aromatopf.
Am Ende ergibt nicht alles einen Gin, es müssen auch die Qualität und das Verhältnis der Ingredienzien stimmen, dazu kommen die hohe Kunst des Destillierens und die richtigen Lagerbedingungen. Die Lagerzeit ihres Dry Gin betrage drei bis vier Monate, verraten Michael und Lisa-Maria. Selbstverständlich wird der Gin von Wildwerk7 ohne Zuckerzusatz und künstliche Aromen hergestellt. Er weist einen Alkoholgehalt von 44 % Vol. auf.
Das Rezept für unseren Gin verraten wir natürlich nicht, die Grundlage aber bilden glasklares Tiroler Gebirgswasser, Getreide, eine Handvoll Bodenständigkeit, eine Prise Vision und eine große Portion Qualitätsdenken.
Gin Old Fashioned
Man genießt den inspirierenden Geist aus der stylischen schwarzen Flasche pur oder in Longdrinks und Cocktails jeder Art. Leicht gekühlt, mit coolem Lifestyle oder bevorzugt „the old fashioned way“. Denn Lisa-Maria und Michael verweisen gern auf ihren Klassiker unter den Cocktailrezepten, den „Gin Old Fashioned“:
6 cl Wildwerk7 Dry Gin, 1 Tl Zucker, 1 Spritzer Angostura (Cocktailbitter), Orangenscheibe, Soda. Den Zucker mit 3cl Soda in einem Glas auflösen. Gin und Angostura hinzugeben und alles gut verrühren. Glas mit Eiswürfeln auffüllen und mit der Orange verzieren.
Bleibt noch etwas zu sagen außer „zum Wohl“, „Prost“ oder „Auf die Gesundheit?“
wildwerk7 - dry gin